Danke, 2022! Meine Bilanz eines erfolgreichen Geschäftsjahres für Euch

January 11, 2023

Ich bin Julia, kreativer Kopf mit einer Vorliebe für Zahlen und Prozesse. Ich bin Experte im Bereich Brand & Webdesign, leidenschaftliche Fotografin und liebe es, anderen Selbständigen dabei zu helfen, ihren Traum zu leben. 

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Fotografie

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For Biz Owners

Normalerweise ist die Zeit “zwischen den Jahren” für mich immer der Zeitraum, in dem ich die Ergebnisse des alten Jahres Revue passieren lasse und die Planung für das neue Jahr angehe. Dieses Jahr jedoch haben wir uns knapp zwei Wochen Auszeit von allem gegönnt, sodass ich nun genau mit diesem Thema ins neue Jahr starte.

Wer mich kennt oder vielleicht schon ein Coaching bei mir gemacht hat, weiß: Ziele und Zahlen sollten das ganze Jahr über regelmäßig überwacht werden. Die Ergebnisse waren also natürlich keine Überraschung für mich. Dennoch habe ich mir diese zweite Woche des Jahres bewusst genommen, um alles im Detail anzuschauen, zu analysieren und vor allem stolz und zufrieden mit meiner Arbeit zu sein!

Bilanz ziehen – buchhalterisch und persönlich.

Meine (wirtschaftliche) Planung für 2022 war meiner Meinung nach damals ambitioniert. Die doch recht großen, monatlichen Umsatzziele haben mir in den ersten Monaten des Jahres doch etwas Angst gemacht. Rückblickend weiß ich jetzt, dass diese Gefühle dazugehören und sehr stark mit meinem Money Mindest zusammenhingen. Je länger und intensiver ich mich jedoch mit den Zahlen beschäftigt habe, desto “kleiner” erschienen sie mir, ich habe meine Ziele nicht nur übertroffen (dazu im nächsten Absatz mehr), sondern auch meine Einstellung gegenüber Geld noch einmal auf ein neues Level gebracht.

Was die, nennen wir sie einmal, “Soft Facts” angeht, hatte ich nur ein großes Thema vor Augen: Work-Life-Balance. Nach den Erfahrungen in 2021, wo ich im Herbst nach unserer Hochzeit kurz vorm Born-Out stand traf ich die Entscheidung, dass 2022 anders werden MUSS. Voller Stolz kann ich sagen, dass ich auch das geschafft habe.

Zusammengefasst habe ich das Gefühl, 2022 “so wenig wie nie” gearbeitet zu haben und habe gleichzeitig (fast) alle monetären Ziele erreicht. Natürlich ist das “so wenig wie nie” sehr subjektiv, denn was die Stundenanzahl angeht, habe ich sicherlich nicht weniger als 2021 gearbeitet. Dennoch habe ich es dabei geschafft, mir immer wieder bewusst Freiräume zu schaffen und habe mehr von dem gemacht, was mir Freude bereitet – sowohl privat, als auch beruflich. Das hat dazu geführt, dass ich mich das erste Mal in meiner Selbstständigkeit wirklich frei und sicher gefühlt habe!

Tacheles – meine Business Zahlen 2022

Vorneweg sozusagen als Disclaimer: Jedes Business ist anders! Meine Zahlen, Ziele und Ergebnisse müssen kein Vorbild oder Idealbild für dein Unternehmen sein. Deine Kostenstruktur kann ganz anders aussehen, deine private Situation kann eine völlig andere sein und was für mich richtig ist, muss es nicht zwangsläufig für dich sein. Wenn du dir in diesem Bereich Unterstützung wünschst, dann kannst du ein Coaching buchen, bei dem wir deine Zahlen gemeinsam analysieren und darauf basierend sinnvolle Maßnahmen und Ziele ableiten, die zu dir und deinem Business passen.

Warum ich dennoch meine Ergebnisse mit euch teile, hat einen simplen Grund: Wir müssen aufräumen mit dem “Über Geld spricht man nicht” Glaubenssatz. Wenn wir nie darüber reden, können wir freilich auch nichts lernen, geschweige denn realistisch einschätzen, wo wir eigentlich selbst stehen und wo die Reise hingeht.

Plan 2022Ist 2022
Umsatz+ 22% zum Vorjahr+ 48% zum VJ
+ 21% zum Plan
Kosten+ 14% zum Vorjahr+ 7% zum VJ
– 7% zum Plan
Gewinn+ 42% zum Vorjahr+ 140% zum VJ
+ 70% zum Plan

Damit ihr einmal grob einschätzen könnt, von welchen Zahlen wir hier sprechen: Meine Planung sah einen durchschnittlichen Monatsumsatz von mehreren Tausend Euro vor. Als Hochzeitsfotograf mit einem sehr stark saisonalen Geschäft, war es für mich die größte Herausforderung, auch in den Monaten außerhalb der Saison gut zu wirtschaften und genügend Umsatz zu machen. Aber wie habe ich das geschafft?

Wie genau konnte ich dieses Ergebnis erreichen?

Bereich Umsatz

Die wohl wichtigste Änderung in meinem Business 2022 war das Thema Diversifizierung. Schon mal gehört? Klingt hochkomplex, bedeutet aber nichts anderes, als eine Ausweitung von Tätigkeiten, sprich in meinem Fall neue Dienstleistungen neben der Fotografie hinzuzunehmen.

Corona-bedingt habe ich ja bereits 2021 die Gestaltung von Logos, Branding & Webseiten in mein Portfolio aufgenommen. 2022 half mir das enorm, die Herausforderung der “schwachen” Monate in der Hochzeitsfotografie auszugleichen. Dank der Ratenzahlung einiger Design-Kunden über mehrere Monate hatte ich außerdem noch den Vorteil von besser planbaren Einnahmen. Ein klassisches Win-Win!

Auch in diesem Jahr habe ich außerdem mein Dienstleistungsportfolio erweitert: Da immer mehr Kolleginnen aus der Hochzeitsfotografie, aber auch einige Design-Kunden sich zunehmend mit Fragen zum Thema Business, Strukturen, Organisation, Aufbau, Marketing etc. an mich wandten, nahm ich 2022 erstmals offiziell Coaching-Aufträge an.

Bereich Kosten

Früher oder später kommt in einem Business der Punkt, wo die Einnahmen schneller wachsen, als die Kosten. Denn irgendwann hat man einen Grundstock an Maschinen, Material, Waren, Programmen und Geschäftsausstattung, etc. die sich mit steigendem Umsatz nicht gleichermaßen erhöhen. Diesen Punkt habe ich in diesem Jahr erreicht, was wohl einer der größten Faktoren im Bereich Kosten war. Es standen keinerlei neue Anschaffungen im Bereich Kamera- oder Büro-Equipment o.ä. an, was schon mal ein großer Brocken ist.

Dennoch half mir hier eine sehr detaillierte Planung der Kosten und ein ständiger Abgleich im Alltag. Das Arbeiten mit fixen Budgets und bestimmten Summen pro Monat machte es mir leichter einschätzen zu können, ob ich den neuen Bürostuhl jetzt kaufe oder noch ein paar Monate warte. Im Rahmen der Planung von 2023 bin ich diesmal sogar noch einen Schritt weitergegangen und habe eine sehr detaillierte Aufstellung sämtlicher Kosten vorgenommen, da ich für das neue Jahr (im Hinblick auf meine bevorstehende Babypause) in einigen Bereichen deutliche Einsparungen vornehmen möchte.

Mein persönliches Fazit: Ein großer Mindest-Shift

Mein Fazit für 2022 ist durchweg positiv! Nicht nur wegen der harten Zahlen, sondern vor allem auch wegen der positiven Gefühle und Erfahrungen rund um meine Selbstständigkeit in diesem Jahr. Ganz nebenbei hat sich bei mir aber dennoch ein ganz neuer Gedanke formuliert, eine Überlegung, die für mich eigentlich immer völlig abwegig war.

Angestellt oder Selbstständig war in meinem Kopf wie eine Religion. Meine Sicht darauf stets Schwarz-Weiß. Auf Nachfrage habe ich mich oft geschämt zu sagen, dass ich noch in Teilzeit angestellt bin. Obwohl mein Job bei der Firma mir (größtenteils) Spaß macht, hatte es irgendwie den Beigeschmack von “ich habe versagt” in meiner Selbstständigkeit. Glaubt mir, in dem Bereich habe ich dieses Jahr vieeeeele Glaubenssätze abgearbeitet und umgedreht.

Die Tatsache, dass ich nun eine Babypause plane und der Austausch mit vielen anderen Vollzeit-Selbstständigen Frauen, genauso wie die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Elternzeit, Elterngeld und Mutterschutz, haben mir die Augen geöffnet:

Ich habe alles richtig gemacht und kann heute stolz sagen, dass ich mich keinesfalls dafür schämen muss, als Frau verantwortungsvoll meine Finanzen zu planen, Kompromisse einzugehen und das Thema Schwangerschaft und Babyzeit schon vor Jahren bei der Planung meines Business im Hinterkopf gehabt zu haben.

Es muss nicht gleich entweder oder sein! Dieses Jahr hat die Teilzeit-Anstellung zusammen mit meiner Selbstständigkeit mir sehr viele Freiheiten und ein großes Sicherheitsgefühl geschenkt, durch das ich “entspannt” meine Umsatzziele verfolgen konnte. Außerdem darf ich mich im Gegensatz zu vielen anderen Selbstständigen auf einen echten Mutterschutz freuen und muss nicht zwei Wochen nach der Geburt wieder 12 Stunden Reportagen fotografieren, um zu überleben (dazu hier mehr).

2022 ist mein größter Mindest-Shift, dass ich das Konzept mit einer Teilzeit-Anstellung und der Selbstständigkeit parallel vorläufig gerne weiterhin so handhaben möchte und mein größtes, übergeordnetes Geschäftsziel eben nicht lautet “möglichst schnell wachsen, damit ich meinen Job kündigen kann”. Auch hier gilt natürlich wieder, dass dies für mich richtig und für euch falsch sein kann, es ist eine individuelle Entscheidung, ganz klar. Dennoch bin ich sogar ein wenig überrascht von dieser Erkenntnis und Einstellung, die ich Anfang 2022 noch vehement abgeblockt hätte.

Hey, ich bin Julia
Leidenschaftlich selbstständig, Mama, Fotografin & Designerin.

Themen wie Branding, Webdesign, Digitalisierung, Prozesse, Workflows, Positionierung und Online Marketing sind mein Steckenpferd. Ich unterstütze meine Kunden all das zu meistern und gleichzeitig eine gesunde Work-Live-Balance zu schaffen. Schön, dass du hier bist!

Kreativer Kopf mit einer Vorliebe für Zahlen und Prozesse. Ich bin Experte im Bereich Design, leidenschaftliche Fotografin und liebe es, anderen Selbstständigen dabei zu helfen, ihren Traum zu leben.